
„Von den Kinderschuhen bis zur Rente – Barrieren erkennen, Brücken bauen und ein Leben lang gemeinsam füreinander da sein.“
Früherkennung und Frühförderung
Es gibt unterschiedliche Formen und Ausprägungen von Behinderungen und Beeinträchtigungen. Nicht alle sind auf den ersten Blick offensichtlich. So sind Lernbehinderungen bei kleineren Kindern nicht leicht zu erkennen. Lernbehinderungen gelten deshalb als „Behinderungen auf den zweiten Blick“.
Damit erkannt wird, was ein Kind benötigt, ist die Feststellung des Förderbedarfs notwendig. Die sonderpädagogische Diagnostik ist eine entscheidende Grundlage für das Lernen und die weitere Entwicklung. Die Feststellung des Förderbedarfs ist keine Diskriminierung oder Stigmatisierung, sondern wesentliche Voraussetzung für die optimale Entwicklung Ihres Kindes von Beginn an.
Sprechen Sie uns an. Wir geben Auskunft, vermitteln, beraten und bauen Kontakte zu zuständigen Institutionen, spezialisierten Sonderpädagogen und zur Selbsthilfearbeit auf.
Bildung
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung. Dies gilt auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, Beeinträchtigungen und Benachteiligungen. Ihr Anspruch auf frühkindliche und schulische Bildung ist durch die allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948), das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (1949), die UNO-Kinderrechtskonventionen (1989), die Salamanca-Erklärung der UNESCO (1994), die Charta der Grundrechte der Europäischen Union (2000) und das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (2006) garantiert.
Unabhängig von Schule, Klasse, Konzept, Landkreis etc.: Jedes Kind hat Anspruch auf individuelle Förderung. Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, langanhaltenden Lernschwierigkeiten, Lernbehinderungen und sonderpädagogischem Förderbedarf haben an den allgemeinbildenden Schulen Anspruch auf „angemessene Vorkehrungen“. Das bedeutet: Anspruch auf sonderpädagogische Unterstützung und Bildung.
Sprechen Sie uns an. Wir beraten, bauen Kontakte zu Sonder- und Förderschulen auf, vermitteln Selbsthilfeangebote und informieren Sie ganzheitlich.
Ausbildung und Qualifizierung
Partizipation und Chancen zur beruflichen Teilhabe sind bei vielen jungen Menschen mit Lernbehinderung zunächst oft eingeschränkt. Zusammengefasst bedeutet das in unserer Gesellschaft meist: „nicht ausbildungs- und berufsfähig“.
Aus diesem Grund sind (sonder-)pädagogische Umwege nötig. Verschiedene Einrichtungen wie Werkstätten und Berufsbildungswerke sind darauf spezialisiert, Jugendlichen passgenaue Brücken in den Beruf und damit zur Teilhabe am Arbeitsleben zu bauen.
Die inneren Barrieren bei lernbehinderten Jugendlichen in der Ausbildung können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Diese Barrieren beeinflussen ihr Lern- und Problemlöseverhalten, zum Beispiel bei Aufgaben und Herausforderungen in der Ausbildung. Betrachtet werden dabei: Motivation, Aufgabenverständnis und Problemerfassung, Einsicht in die Problemlösung, Finden eines geeigneten Lösungs- und Arbeitsweges, Lösungsverhalten, motorisches, sprachliches, personales und soziales Handeln.
Sprechen Sie uns an. Wir geben Auskunft und bauen Kontakte zu verschiedenen Einrichtungen, wie Werkstätten und Berufsbildungswerken auf.
Beschäftigung und Teilhabe in der Gemeinschaft
Lernbehinderungen sind sehr individuell und je nach Ausprägung von Mitmenschen kaum oder gar nicht zu erfassen. Sie beschränken sich aber zudem nicht nur auf das Lern- und Ausbildungsverhalten der Betroffenen sondern äußern sich auch in ganz alltäglichen sozialen und gesellschaftlichen Verhaltensregeln. Eine fehlende Diagnostik oder Förderung im Alltag führt daher häufig, je nach Ausprägung, zu Ablehnung in der Gemeinschaft und Leidensdruck in der Gesellschaft.
Menschen mit Lernbehinderungen oder Entwicklungsverzögerungen lernen zum einen – im Vergleich zu gleichaltrigen – langsamer, sie benötigen aber auch häufig mehr Zeit für andere Aufgaben, können sich Dinge oft nicht so gut merken und nicht genau erfassen. Sie können weniger differenzieren, strukturieren und kategorisieren. Es fällt ihnen nicht leicht, ihre Handlungen genau zu planen und zu steuern. Sie können sich nicht gut konzentrieren und nicht lange aufmerksam sein. Gelerntes Wissen zu transferieren, ist eine Herausforderung.
Damit (junge) Erwachsene mit Lernbehinderungen gleichberechtigt in unserer Gesellschaft leben können, ist der eingeschlagene Weg nach der Schulzeit und Ausbildung weiterzugehen. Entscheidend ist dabei ein Leben lang, dass wir ihre inneren Barrieren erkennen, andere darauf hinweisen und uns dafür starkmachen Brücken zu bauen.
Sprechen Sie uns an. Wir geben Auskunft und bauen Kontakte zur Selbsthilfearbeit auf.